Embedded Systems & Android Automotive: So lebt es sich als IT-Werkstudent

Wer ein Studium in den Bereichen (Wirtschafts-)Informatik, Elektrotechnik oder einem naheliegenden MINT-Fach absolviert, kommt kaum an einer Tätigkeit als IT-Werkstudent vorbei. Das macht auch Sinn, denn so sammelt ihr nicht nur erste Praxis-Erfahrung – von vorhergehenden Praktika abgesehen – sondern könnt auch erste Kontakte in die Industrie sammeln. Nicht selten geht dies mit einer späteren Übernahme einher, und ganz nebenbei lässt sich auch der in der Studienzeit leider nur allzu oft notorisch knapp gefüllte Kontostand aufbessern.

Damit ihr euch noch besser vorstellen könnte, wie es als IT-Werkstudent in den Bereichen Embedded Systems und Android Automotive abläuft, haben wir uns David geschnappt – ihn könnt ihr auch im Video von Noel Lang sehen, in dem sich Noel bei Cognizant Mobility umsieht, um zu erfahren, was ein Embedded Systems Entwickler eigentlich so macht. Wir konzentrieren uns jetzt eher auf den Aspekt der Werkstudenten-Tätigkeit und lassen dabei diejenigen zu Wort kommen, die euch am besten erklären können, wie das aussieht, nämlich unsere Werkstudenten. Nach Amelie und Nelson ist nun also David dran, euch ein Stück weit in seinen Alltag zu entführen – viel Spaß!

Marc Wiechmann Cognizant Mobility

Marc

Marketing Professional

14.07.22

Ca. 15 min

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Embedded Systems Werkstudent – Das Interview

Mobility Rockstars: Hi David! Magst du dich kurz vorstellen, damit unsere Leser wissen, wer du bist?

David: Ja klar! Ich bin der David, 24 Jahre alt, und bin jetzt seit über einem Jahr Werkstudent bei der Cognizant Mobility. Ich habe Wirtschaftsinformatik im Bachelor studiert und mache jetzt gerade meinen Master in der angewandten Informatik, mit Schwerpunkt auf Data Science. Hier bei Cognizant betreue ich jetzt schon einige Projekte, mal so allgemein gesprochen.

Mobility Rockstars: Du erwähnst den Schwerpunkt auf Data Science – im Gegensatz zu…?

David: Tatsächlich gäbe es noch den Schwerpunkt der Wirtschaftsinformatik in einem hybriden System, wo man eben auch Business Management Anteile mit drin hat. Es gibt auch noch Internet Engineering mit Schwerpunkt auf Web Apps und noch einiges mehr.

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David arbeitet seit 2020 als IT-Werkstudent in der Cognizant Mobility Niederlassung in Fulda

Mobility Rockstars: Und wieso hast du dich für den Schwerpunkt Data Science entschieden?

David: Das hat sich aus dem Studium ergeben. Dadurch, dass ich Wirtschaftsinformatik studiert habe, hat man auch schon ein bisschen Data Science dabei gehabt, weil das Teil dieses hybriden Fachs ist. Ich hab dann einfach gemerkt, dass das interessant ist und mir Spaß macht und mich dann entschieden, auf diese Schiene zu gehen und das im Master als Schwerpunkt zu nehmen.

Mobility Rockstars: Und nun arbeitest du dann also an deinem Master?

David: Genau. In zwei Semestern schreibe ich dann die Thesis, höchstwahrscheinlich dann im Bereich Data Science oder Big Data, vielleicht auch Embedded Systems – das ist noch nicht in Stein gemeißelt, da mag ich mich noch nicht zu hundert Prozent festlegen. Man guckt ja auch immer ein bisschen, wie es passt und welche Themen gerade angeboten werden. Es ist immer ein bisschen spontan.

IT-Werkstudent – Wieso macht das Sinn?

Mobility Rockstars: Und wieso genau entscheidet man sich dann für die Tätigkeit als IT-Werkstudent? Geht es hauptsächlich darum, Theorie in der Praxis anzuwenden, um einen Fuß für die Zukunft in die Türe zu kriegen, sozusagen?

David: Genau, das habt ihr eigentlich schon gut zusammengefasst. Einerseits geht es darum, praktische Erfahrung zu sammeln, was schon ein Benefit für einen selbst ist und auch gerne gesehen wird, wenn man schon was kann. Und natürlich will man auch was verdienen!

Mobility Rockstars: Ist es denn essenziell, als Werkstudent zu arbeiten, ist das Pflicht?

David: Nein, das muss man nicht, das ist völlig freiwillig. Ich mache meine – im Idealfall – 20 Stunden als Werkstudent. Kommt immer auch auf den Workflow in der Uni an, aber wenn es geht, mach ich das, und parallel das Studium dazu.

Mobility Rockstars: Also muss man im Grunde den Lernaufwand in der halben Zeit durchziehen, weil man ja 20 Stunden arbeitet?

David: Ja, das muss man sich eben einteilen. Manche passen ihren Studienplan entsprechend ein wenig an, aber ich wollte das einfach parallel durchziehen, auch, um Zeit zu sparen.

Mobility Rockstars: Irgendwann kam also für dich der Punkt, an dem du dir ausgesucht hast, eine IT-Werkstudenten-Stelle zu suchen. Wie bist du dabei vorgegangen? Hattest du hier konkret Interesse an Automotive, oder hast du auch ein bisschen geschaut, was es so alles gibt?

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Wer „Auto“ sagt, muss auch „Software“ sagen. Die Zeiten, in denen ein Schraubenschlüssel und hochgekrempelte Ärmel reichen, um Fahrzeuge zu optimieren, sind vorbei – ein neues Zeitalter hat begonnen.

David: Es war tatsächlich ein interessanter Mix! Denn im Bachelor musste man schon ein Pflichtpraktikum absolvieren, und das habe ich schon in der Automobilbranche bei einem namhaften Autohersteller machen können. Ich bin ja auch schon immer Fan von Autos und dachte mir, wieso sollte ich nicht in dem Bereich arbeiten. Ich hatte da auch Glück, beim besagten Autohersteller ein Praktikum zu bekommen. Nach dem Praktikum habe ich mich natürlich dann umgesehen für den nächsten Schritt. Die Cognizant Mobility kannte ich zwar noch nicht, aber einer meiner Professoren hat mich dann darauf hingewiesen, dass in Fulda eine neue Niederlassung entsteht, in der es vor allem um Automotive Software gehen sollte. Da habe ich mich beworben und mich mit dem Niederlassungsleiter Jens Schmidt auch super verstanden. Das hat alles gepasst und ging dann auch ganz schnell, und so war meine Bewerbung bei Cognizant Mobility dann auch tatsächlich die einzige, die ich gebraucht habe.

Mobility Rockstars: Das mit dem Praktikum interessiert uns noch – ist das deiner Ansicht nach auf jeden Fall empfehlenswert? Was macht man denn da schon so?

David: Also, vorab kann ich sagen: Ein Praktikum ist immer empfehlenswert, sollte man immer unbedingt machen, einfach um schon mal die Kultur im Arbeitsleben kennenzulernen. Ich habe da auch die Gelegenheit genutzt, meine Ausbildung etwas zu diversifizieren. Damals im Praktikum habe ich auch Management-Tätigkeiten gemacht, wohingegen ich nun ja eher Software mache, nun aber beide Seiten kenne. Für mich hat sich einfach gezeigt, dass ich das Strukturieren in meiner Tätigkeit sehr mag, was man beim Thema Software später stark merkt: Man muss sich eine Übersicht, einen Plan machen, Gedanken, wie man an ein Problem rangeht und wie man das lösen möchte. Das lässt sich durchaus auch im Projektmanagement nutzen: Wie komme ich an mein Ziel, wie strukturiere ich das? Klar, es sind unterschiedliche Bereiche, man braucht unterschiedliche Soft- und Hardskills, und daher hat es auf jeden Fall gutgetan, beide Seiten kennenzulernen.

Android Automotive in Fulda – Die praktische Arbeit als IT-Werkstudent

Mobility Rockstars: Und wie ging es dann nach deinem Start in Fulda im Bereich Embedded für dich weiter?

David: Also, gerade zu Beginn habe ich auch viel mit Hardware zu tun gehabt, zum Beispiel mit dem Abstandswarner. Schon da habe ich mir – ohne Auftrag, eher um die Wartungsarbeiten zu erleichtern und etwas zu automatisieren – ein Python Script geschrieben, als ich etwas Zeit hatte, weil ich einfach auch gerne programmiere. Danach wurde ich in ein Kundenprojekt mit reingenommen. Man wird da auch gefragt, was man machen möchte – natürlich hängt das Ganze auch von den aktuellen Projektsituationen ab, aber man hat schon Einfluss.

Mobility Rockstars: Kannst du ein bisschen beschreiben, worum es in deinem aktuellen Projekt geht?

David: In dem Projekt geht es konkret um Android Automotive – ein Betriebssystem für Autos. Wir haben einen Kunden, der auf diesem Board eine bestimmte App für sein Fahrzeug lauffähig gemacht haben möchte. Dazu arbeiten wir auf dem Android Board und müssen eine Kamera und verschiedene Sensoren anbinden, damit das System die Informationen bekommt und darstellen kann. Ein Beispiel wäre etwas wie ein Head Up Display – hierfür braucht das System ja Infos, die es darstellen kann: Wie schnell fährst du, wohin fährst du, wo bist du gerade? Das muss man an das Board heranbekommen, es muss darauf zugreifen und die Informationen sinnvoll verarbeiten können.

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Nach dem Motto „Heute testen, was morgen auf den Straßen fährt“ liegt ein hoher Augenmerk der Cognizant Mobility auf dem Thema Connected Car. IT-Werkstudenten platzieren sich daher in einem dynamischen Umfeld – Android Automotive ist ein Baustein davon.

Mobility Rockstars: Und diese Infos kommen von verschiedenen Steuergeräten im Fahrzeug, wie dem, das die Geschwindigkeit vom Tacho übermittelt und so weiter?

David: Ja genau. Wir simulieren das auf dem Schreibtisch mit einigen Tools, aber später sind es natürlich echte Fahrzeugdaten.

Mobility Rockstars: Ein Auto ist ja im Grunde ein fahrendes Handy inzwischen! Nun ist ja Android Automotive auch eine Spezialisierung – die Henne-Ei-Frage also: Hattest du schon davor damit zu tun, oder sammelst du die Erfahrung im Projekt?

David: Das kam durch das Projekt. Ich hatte mit Android persönlich nicht viel zu tun. Also, privat mal damit beschäftigt, aber als das Projekt kam, auch mit dem Hintergrund, dass die Nutzung von Android im Fahrzeug immer weiter zunimmt – die ganzen Silicon Valley Firmen drängen ja auch alle in den Fahrzeugmarkt. Wir wollen da natürlich auch Knowhow aufbauen, um die Nachfrage nach solchen Themen bedienen zu können, wenn weitere Hersteller Android Boards einbinden möchten. Gut, wenn dann schon Expertise im Unternehmen besteht.

MR: Also auch eine gute Zeit angesichts der vielen neuen Entwicklungen, von Beginn an dabei zu sein und zur Fachkraft aus der ersten Reihe zu werden?

David: Ja, könnte man schon so sagen. Man muss auch sehen, was davon bleibt und sich durchsetzt, das ist immer sehr interessant zu beobachten, aber der Trend geht ja in die Richtung, es bleibt also auf jeden Fall spannend. Es schadet so oder so nicht, sich in die Themen reinzufinden! Wir arbeiten beispielsweise mit Android Studio, was Google ja bereitstellt, um kleine Test-Apps zu schreiben, mit denen wir dann die Funktionalitäten auf unseren Boards testen und verifizieren können. Wenn man auf dem Board selbst entwickelt, sind meist noch andere Tools nötig, z.B. eine sogenannte SDK vom Anbieter der Boards. Man arbeitet also auf jeden Fall mit spannenden Tools, wobei ich aktuell primär Android Studio in Kombination mit Visual Studio Code verwende. Zum Simulieren der Steuergerätnachrichten verwende ich verschiedene Hard- und Software-Tools. Auch da muss man sich ein bisschen einfinden, um herauszufinden, wie das alles geht – da wird es dann sozusagen Automotive-spezifisch.

Job als IT-Werkstudent: Diese Skills solltest du haben!

Mobility Rockstars: Das klingt wirklich super spannend. Magst du uns zum Abschluss noch verraten, welche Skills neben der einen technischen Expertise deiner Meinung nach wichtig sind für den Job als IT-Werkstudent?

David: Also, Geduld ist sicher eine gute Eigenschaft. Abgesehen von der Geduld mit dem technischen Thema ist es oft auch ein bisschen bürokratisch mit verschiedenen Stakeholdern. Wenn man da mal Dokumentationen, Freischaltungen für Systeme oder Support braucht, ist Geduld nicht ganz verkehrt. Man findet sich auch oft in neue Themen ein, da ist also Neugierde sehr hilfreich, Spaß am Entdecken. Immer von Vorteil ist, sehr systematisch und strukturiert zu denken – das braucht man einfach, um stimmig an Problemstellungen heranzugehen. Und definitiv Humor: Man arbeitet in einem Team, gute Laune, Offenheit und Spaß an der Sache sind also sehr wichtig, damit man am Standort toll arbeiten kann. Denn auch, wenn man manchmal alleine an etwas arbeitet, ist man immer Teil eines Teams. Das ist auch das Schöne hier bei Cognizant Mobility in Fulda: Wenn man mal Hilfe braucht, bekommt man die auch immer direkt und wird nie allein gelassen, und wird vor allem auch auf Augenhöhe behandelt.

Mobility Rockstars: David, danke dir für den interessanten Einblick! Das hat unseren Lesern sicher ein Stück in der Entscheidungsfindung weitergeholfen, und wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg und Spaß beim Studium und deinem Master!

David: Danke, bis bald!