DevOps trifft Praxis – Großprojekte in der Automobilbranche erfolgreich abwickeln

DevOps ist mehr als nur ein Buzzword – es ist ein holistischer Ansatz, eine Philosophie, die verschiedene Frameworks (wie SCRUM) vereint, um alle Stakeholder eines Großprojekts im Bereich Software an einen Tisch zu bringen und ein optimales Miteinander zu ermöglichen. Dabei werden Prozesse optimiert und automatisiert, um vor allem die Softwareentwicklung schnell und kompetent zum Abschluss zu bringen.

Wir haben uns mit Josip von Cognizant Mobility unterhalten, der derzeit an einem großen Projekt für einen namhaften Autohersteller arbeitet, und uns ein paar Insights geben lassen.

Marc Wiechmann Cognizant Mobility

Marc

Marketing Professional

5.10.22

Ca. 6 min

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DevOps in der Automobilbranche: Was sind die Projekte?

Im Fall von Josip, der als Projektleiter arbeitet – aus Diskretionsgründen bitten wir um Verständnis, dass wir das Projekt andeuten, nicht aber im Detail benennen dürfen – handelt es sich um ein Projekt, an dem Fachkräfte vor Ort arbeiten – aber auch via Nearshoring ins Boot geholt werden. Dabei befindet sich das Team aktuell in einer Transitionsphase, in deren Rahmen das gesamte Projekt vom bisherigen Provider in ein State-of-the-Art DevOps Projekt überführt wird.

Aber was ist DevOps eigentlich?

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Wie eingangs angedeutet, geht es beim DevOps-Ansatz nicht nur darum, die Software-Entwicklung zu betrachten, sondern den gesamten Prozess von der Entwicklung bis zur Fertigstellung. Ein Team aus Testern, Entwicklern, Ingenieuren und weiteren Fachkräften kümmert sich um die Entwicklung, die Verwaltung und Evolution des Projekts – hat aber auch beispielsweise künftig kommende Supportanfragen im Blick. Für weiterführende Schritte arbeiten Entwickler, Tester und ein Product Owner mit im Team, der letztlich die User Stories übernimmt.

Der eigentliche Management-Ansatz erfolgt im Scrum Framework mit dreiwöchigen Sprints, so dass die Entwickler eindeutige und zu bewältigende Tasks erhalten, die abgearbeitet werden können. Wie so oft ist Scrum dabei der Hauptansatz, der indes Hand in Hand mit Kanban geht – in aller Regel via Jira gemanaged, um auch das Backlog, den Fortschritt, das Testing, erledigte Arbeiten et cetera zu ordnen und visualisieren. In den zum Scrum Framework gehörenden Meetings (Sprint Plannings beispielsweise) werden die entsprechenden Tasks besprochen, Entwicklern zugeteilt, Hindernisse werden erörtert und beseitigt, und Timelines können erstellt werden.

An was für einem DevOps Projekt arbeitet Cognizant Mobility?

Unser Interviewpartner Josip arbeitet derzeit für einen namhaften OEM an einer Software, die Softwarebestände auf verschiedensten Steuergeräten im Fahrzeug verwaltet und trackt. In dieser Software lässt sich das entsprechende Fahrzeug-Modell auswählen, um zu sehen, welche Steuergeräte überhaupt verbaut sind – und das sind viele mehr, als sich Laien oft vorstellen. Nahezu jeder Vorgang im Fahrzeug, jede Information und jede auslösbare Aktion werden von einem Steuergerät verwaltet. Das können einfache Dinge sein wie der Fensterheber oder Scheibenwischer, es kann die Navigation sein, oder komplizierte Stufe-2-Fahrassistenzsysteme wie Spurhalteassistenten oder Tempomaten mit Abstandserkennung.

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Welche Steuergeräte sind also überhaupt verbaut – eine Frage, die OEMs früher oft nicht beantworten konnten, ganz zu schweigen von der Software und deren Version auf den Steuergeräten. Wir legen hierzu unseren Artikel zur UNECE R155 wärmstens an Herz, in dessen Verlauf wir durchaus mit einiger Gnadenlosigkeit aufdecken, wie unvorbereitet Teile der Branche noch 2015 waren, wenn es um Stände von Softwareversionen geht. Für eben jene neuen UN-Regelungen bzw. auch ISO21434 ist diese Software ein elementarer Baustein, da diese im Verlauf beispielsweise als wichtiger Baustein für ein SUMS (Software Update Management System) dienen kann, welches in der UNECE R156 als zulassungsrelevanter Punkt zu betrachten ist – und ohne R156 keine R155. Über die Software des aktuellen DevOps-Projekts von Josip und der Cognizant Mobility lassen sich Steuergeräte anzeigen, deren Software und deren Versionen – so lässt sich der Reifegrad der gesamten Steuergerätkette im Fahrzeug auf nahezu einen Blick ersehen.

Dass hinter einem Projekt mit diesem Prestige und in dieser Größenordnung in Zusammenarbeit mit einem überaus namhaften OEM der Branche viel Erfahrung, Fachwissen und Kompetenz stehen, versteht sich im Zuge fast von selbst.

DevOps Automotive – Was sind Schlüssel zum Erfolg?

Da jedes Projekt anders ist, lassen sich pauschale Aussagen kaum treffen. Im Fall der Cognizant Mobility konnte auch dieses Projekt gewonnen werden, da hier bereits ausgewiesene und wiederholt bewiesene DevOps Erfahrung steckt, eine klare Kernkompetenz, die vielen der Silicon Valley Hersteller aus der Softwareindustrie, die derzeit in den Automobilmarkt drängen, fehlt. Kombiniert man das Knowhow neuer und motivierter Fachkräfte mit der über Jahrzehnte gesammelten Expertise im deutschen Automobilmarkt – der seit jeher eher beständig ist und somit zum Erfolg führt, siehe das erste zugelassene Serienfahrzeug mit autonomem Fahren auf Stufe 3 in der Mercedes S-Klasse – ergibt sich eine demographische Zusammensetzung, die für DevOps Projekte dieser Größe selten anzutreffen ist.

Wir haben Josip auch gefragt, welche Kernkompetenzen neue Mitarbeiter mitbringen sollten, die sich in einem DevOps Projekt allgemein und im Steuergeräte-Übersichts-Projekt speziell einbringen möchten. Hierbei ist ein hoher Grad an Selbstmotivation neben den fachlichen Qualifikationen (Erfahrung mit Java Spring, Oracle-Datenbanken, J-Unit-Testing) von großem Vorteil, um Hindernisse, Gelegenheiten und Fortschritte früh zu erkennen und gegeben zu reagieren.

Wenn auch ihr ein Projekt habt, dass ihr gerne via DevOps lösen möchtet, einen erfahrenen Ansprechpartner aus der Automobilbranche sucht oder einfach nur weitere Fragen habt, kontaktiert uns gerne – und wir unterhalten uns.

Professional Marc

Marc

Marketing Professional

Marc arbeitet als Senior Digital Marketing Manager bei Cognizant Mobility und generiert Content, fährt Kampagnen und leitet die SEO-Strategie der Internetauftritte.